Wer kennt das nicht? Das Wetter schlägt um und die große Frage: „Was machen wir mit diesem Tag, wenn wir nicht am Strand sind“ schlägt zu. Denn in der Regel sind selbst die schönsten Urlaubsunterkünfte nicht geräumig genug, um die Kinder den ganzen Tag drinnen zu beschäftigen. Da bleibt nur eins: wetterfeste Kleidung an und ab nach draußen. Oder einen Ausflug machen. Idealerweise dahin, wo es viel zu erkunden gibt, ohne dass man völlig durchnässt wird.
Hier kommen unsere Schlechtwetteralternativen: kindgerechte Museen in West-Zeeuws-Vlaanderen!
Lebendige Zeitreise: wenn es duftet und klingt und sich anfühlt, wie früher
Ist das Wetter nicht rundum furchtbar, dann ist ein Het Vlaemsche Erfgoed Groede (zu Deutsch: Flämisches Erbe der Stadt Groede) ein fantastisches Ziel: Die außergewöhnliche Zeitreise startet im Erfgoedwinkel in der pittoresken Slijkstraat in Groede, die dank der kleinen malerischen Häuschen aus dem 13. Jahrhundert die ideale Kulisse bildet. Der nostalgische Erfgoedwinkel verkauft allerhand Kunsthandwerk und regionale Produkte. Wir konnten dem Duft der selbst gebackenen Zuckerwaffeln nicht widerstehen und haben uns direkt erstmal gestärkt.
Danach ging es schlendernd und staunend einmal die Slijkstraat hoch und runter: Hier mixt sich Geschichte mit Nostalgie, trifft das Museum auf Handwerkstradition, findet sich Kunst neben Köstlichkeit. Und dazu jede Menge Authentizität. Mann und Sohn waren vor allem beeindruckt von den Läden, in denen tatsächlich gearbeitet wurde. Frisör, Bäcker, Schuhmacher, Schmied – wie vor 100 Jahren gekleidet und mit den entsprechenden Werkzeugen ausgestattet. Man kann den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen: Scherenschleifen und Ofen stochen, Kinn einschäumen und Messer schwingen, Holz mit dem Hobel bearbeiten und Teig kneten.
Mehr Meer!
Wer seinen Urlaub am Meer verbringt und einen Schlechtwettertag überbrücken muss, der kann sich mit einem Besuch im Fischereimuseum hervorragend darüber hinwegtrösten.
Das Fischereimuseum in Breskens liegt zwischen Fischerei- und Jachthafen und hat den Filius schon damit begeistert. Es ist über der Fischauktionshalle untergebracht, einem von außen eher unscheinbaren Gebäude, das allerdings mit jede Menge authentischem Flair punktet. Denn von den sieben Museumssälen aus genießt man teils einen unverstellten Ausblick über die beiden Häfen und die Westerschelde.
Drinnen wartet das maritime Gedächtnis der Stadt auf Entdecker: zwölf Seeaquarien mit einheimischen Fischen und Annemonen, eine Sammlung von Fischmodellen, Muscheln und Korallen, Boote und Netze, Schaufensterpuppen in Marineuniformen … Auch Video- und Bildmaterial zum Fischfang früher und heute finden sich. Meine eigentlich museumsmuffligen Männer haben allerdings die meiste Zeit im Seefahrtsimulator verbracht. Der befindet sich in einer Steuerkabine und lässt Hobby-Kapitäne ihre Fähigkeiten am Schiffsruder testen: Sie können „ihr“ Fischerboot durch die Häfen von Rotterdam, Amsterdam und Hamburg steuern. Zum Abschluss sind wir noch den Leuchtturm hochgekraxelt: Der Ausblick toppt dann sogar den Blick vom Museum aus …
Mehr wissen? Hier finden sich weitere Infos zu den Museen in West-Zeeuws-Vlaanderen!