Niederländische Hansestädte: Sie liegen wie Perlen entlang des Flusses IJssel aufgereiht – und sind von der deutschen Grenze aus schnell erreicht. Wir besuchen heute Hattem, die kleinste Hansestadt Hollands.
Hier kannst du dich nicht verlaufen!
Nur knapp 12.000 Einwohner hat das Städtchen mit dem mittelalterlich anmutenden Stadtkern. Oder wie wir sagen: Perfekt, um es mit Kind fußläufig zu erkunden! Seit 1299 ist Hattem im Besitz der Stadtrechte. Rund um den Kirchplatz im Herzen der Altstadt formieren sich zahlreiche prachtvolle Gebäude, die von der ruhmreichen Hansevergangenheit zeugen. In den malerisch verwinkelten Gässchen lässt sich hervorragend herumstromern. Wir haben den Versuchungen der kleinen Boutiquen und Ateliers, der Chocolaterie und der verträumten Cafés am Kirchplatz erstmal entsagt: Unser Ziel heute sind die beiden kindgerechten Museen in Hollands kleinster Hansestadt. Der Regen allerdings hat die Entscheidung deutlich begünstigt.
Zwei auf einen Streich
Hattem ist zwar klein, hat aber mit dem Anton Pieck Museum und dem Niederländischen Bäckereimuseum gleich zwei Museen zum Staunen und Anfassen, die auch für Kinder spannend sind.
Wer schonmal in Efteling war, …
… der wird im Anton Pieck Museum sicherlich daran erinnert. Der niederländische Illustrator prägte mit seinem romantisch-nostalgischen Stil zahlreiche Elemente in Hollands märchenhaftestem Freizeitpark.
Über den einstigen Stadtwall hinweg gelangen wir zum Anton Pieck Museum, in dem rund 150 Werke des berühmten niederländischen Künstlers ausgestellt sind. Schon der Eingang könnte verwinkelter, schräger und malerischer nicht sein.
Wir bestaunen die Zeichnungen, Gemälde und Illustrationen. Und fühlen uns ein wenig, als würden wir durch ein großes, fantastisch illustriertes Märchenbuch spazieren. Selbstverständlich gibt es am Ende noch einen Abstecher in den Museumsshop – wer ein malerisches Mitbringsel aus Hollands kleinster Hansestadt sucht, wird hier ganz sicher fündig!
„Wie das duftet!“
Ja, das Bäckereimuseum Hattem darf man ruhig auch hungrig besuchen. Denn hier gibt es ein kleines Café, in dem gebackene und aufgebrühte Köstlichkeiten serviert werden. Hat man das Museum durch einen nostalgischen Tante-Emma-Laden betreten, kommt man schon aus dem Staunen nicht mehr hinaus.
Die beiden windschiefen und uralten Häuser, in denen das Museum untergebracht ist, präsentieren in ihren verwinkelten Räumlichkeiten allerlei Wissenswertes und Kurioses zum Thema Backen. Außerdem können fleißige Nachwuchs-Bäcker hier gerne unter Anleitung selbst den Teig kneten und etwas backen. Während unseres Besuches waren das Spekulatiusfiguren. Und uns wundert es überhaupt nicht, dass das Niederländische Bäckereimuseum schon mehrfach als bestes Kindermuseum der Provinz Gelderland ausgezeichnet wurde.
Mehr Informationen zu den niederländischen Hansestädten an der IJssel finden sich hier.