Der andere Freizeitpark in Holland: ein Tag im Outdoor-Atelier

Wenn ein niederländischer Künstler einen Spiel- und Erlebnispark gestaltet, dann geht es da mit Sicherheit nicht nur dem Wortsinn nach „bunt“ zu. Die „Spelerij Uitvinderij“ im idyllischen Dieren liegt eine gute halbe Stunde Autobahnfahrt von der Grenze bei Emmerich entfernt. Das Konzept des Parks hat der Puppenspieler und Künstler Jos Spanbroek entwickelt und gemeinsam mit seiner Frau weiterentwickelt und umgesetzt. Vincent und ich können uns nicht wirklich vorstellen, was uns in diesem „anderen“ Freizeitpark in Holland erwartet, und sind schon auf dem Hinweg sehr gespannt!

… der erste Blick in Spanbroeks Welt verwundert.

Sonnengelb, Knallrot, Leuchtendblau, Quietschgrün: Schon auf dem Weg zum Kassenhäuschen flankieren geschweißte Kunstfiguren in allen Farben unseren Weg. Was bitte erwartet uns da drinnen?

„Da müssen die Kinder auch selbst etwas mit anfangen können.“

Muskelkraft gefragt: Über die Kurbeln werden die Kugeln bewegt …

Spanbroek hat ein anspruchsvolles Motto für seinen Park gewählt. Und er wird ihm gerecht. Nachdem wir das Kassenhäuschen passiert haben, stellen wir fest: Hier darf und muss alles selbst bewegt werden. Die aus recycelten Altmetallteilen geschweißten Kunstwerke lassen das Herz von Ingenieuren sicherlich höherschlagen. Moderne Technik? Fehlanzeige. Es braucht manchmal etwas Kraft, um die gigantischen Konstruktionen in Bewegung zu setzen. Dafür ist es immer mit einem kleinen Aha-Effekt verbunden. Mittels Fahrradpedalen bringen Vincent und ich gigantische Radkonstruktionen zum Drehen. Auf einer Treppe aus Autoreifen lässt sich mit Sprungkraft Musik erzeugen – und wir geben ein Mini-Konzert. Mit Rädern und Hebeln bedient Vincent einen gigantischen Kran in Spanbroeks Outdoor-Atelier. Ein Stück weiter erkunden wir eine Rutsche, deren Treppe so geschweißt ist, dass nur größere Kinder hinaufklettern können.

Und zum Abschluss haben wir uns im Becken abgekühlt. Und das war – sehr niederländisch – offiziell erlaubt!

Wieder eine Ecke weiter wartet eine Wasserfläche, an deren Ufer ein Bedienpult mit zahlreichen Hebeln steht. Und Vincent und ich werden zu Gestaltern eines Wasserspiels. Sogar Klänge und ganze Melodien können wir hier erzeugen. Die Spelerij Uitvinderij ist wirklich ein Musterexemplar für einen ganz anderen Freizeitpark in Holland.

Herausfinderei

Neben der „Spelerij“ gibt es – wie der Name dieses wundersamen Parks schon sagt – ja auch noch die „Uitvinderij“. Hier können Kinder und Erwachsene unter Anleitung mit echten Maschinen werkeln. Schweißen, stanzen, Holzarbeiten … „Mama, ich muss noch eben arbeiten“, erklärt Vincent und stanzt Buchstaben in Pappe, kleckst Farbkreisel an einer drehbaren Scheibe, die er antreibt, bestaunt die Schiffskonstruktionen, die sich hier testen lassen …

Buchstaben stanzen.

Groß ist der Park. Und zu entdecken gibt es auch in den hintersten Winkeln noch ausgefallene, schräge und nahezu immer irgendwie bewegliche Konstruktionen. Zum Abschluss backen wir Stockbrot vor den Toren der „Uitvinderij“ und machen uns dann zufrieden auf den Heimweg. Wir hatten einen wunderbaren und irgendwie abgefahrenen Tag!

Hier einige Impressionen: